Technische Daten:
Polar pattern | Cardiod |
Sensitivity | 17mV/Pa +/-1dB |
Frequency response | 20Hz - 20kHz |
Impedance | 100 ohms |
Operating Voltage | 48 volts |
Rec. load imp | 1k ohms |
Current consumption | 2.3 mA |
Self noise | 14 dBA |
Max SPL | 126 dB |
Connector | 3-pin XLR |
Dimensions | 135 x 42mm |
Weight | 250 g |
Wie sämtliche Mikrofone von Pearl hat auch das Priority eine rechteckige Kapsel. An dieser Stelle möchte ich den Hintergrund der rechteckigen Kapsel vom CC22 Bericht zitieren: "Die Idee einer rechteckigen Kapsel wurde vom Gründer von Pearl, Rune Rosander in den 60er Jahren konzipiert und vom heutigen Besitzer, Bernt Malmqvist, bis zum heutigen Tag immer weiter verbessert, bis hin zu Kapsel mit doppelter Länge (ELM - Extended Lenght Membrane). Der Grund für diese Entwicklung zur rechteckigen Form liegt in der Minimierung der Resonanzen im mittigen Frequenzbereich innerhalb einer runden Kapsel. Das soll nicht heißen, das es bei rechteckigen Kapseln keine Resonanzen gibt, geau genommen gibt es nämlich sehr viele davon, dafür aber weniger ausgeprägt und über die ganze Membran gleichmäßiger verteilt. Die Länge in Proportion zur Breite wurde so ausgerechnet, dass die Höchstwerte sich nicht überlappen. Dieses Prinzip führt im Vergleich zu herkömmlichen Großmembran Mikrofonen zu einem linearen und natürlicheren Klang im Mittenbereich."
Optisch ähnelt die neue Kapsel des Priority den Kapseln der 50er Serie von Audio-Technica, allerdings ist die des Priority etwas breiter, dafür aber nicht ganz so hoch. Das Gehäuse des Priority ist mit seiner Größe von 135 x 42mm fast doppelt so groß wie alle anderen Großmembranmikrofone von Pearl. Die Verarbeitung des Priority könnte besser nicht sein. Das CNC gefräßte Chassis sieht sehr edel aus und vermittelt einen vertrauenswürdigen Eindruck. Das Pearl Logo mit Modelnamen ist beim Priority lediglich aufgeklebt, dafür ziert eine eingravierte Seriennummer das edle Gehäuse. Durch den grobmaschigen Einsprechkorb ist die hochwertig verarbeitete Kapsel schön zu erkennen. Da es sich beim Priority um ein Kondensatormikrofon handelt, ist für den Betrieb selbstverständlich eine Phantomspannnung von 48Volt nötig. Eine grün leuchtende LED signalisiert übrigens die Einsprechrichtung.
Kommen wir nun zum Wichtigsten, dem Klang des Priority: Der Gesamtklang des Priority ist luftig mit einer leicht mittigen Präsenz. Der Hersteller verspricht einen 5khz Boost, was Vocals in den Vordergrund rücken soll. Keine Angst dies ist nur dezent und wirkt niemals dominant. Vocals wirken damit lediglich lebendiger, keineswegs aber spitz oder gar unangenehm. Der Frequenzgang ist von 2,5khz bis 10khz leicht angehoben, die Spitze erreicht die Kurve bei 5khz, hier sind es dann ca. 3dB. Wem das nicht gefällt kann dem Ganzen immer noch mit einem EQ entgegen wirken. Meiner Ansicht nach ist dies aber nicht notwendig. Eine sehr gute Figur hinterlies das Priority bei der Aufnahme von Gitarren. In dieser Disziplin ist es ein absoluter Geheimtipp. Die oberen Mitten von Gitarren arbeitet das Priority mit einer wunderbaren Fülle heraus. Erstaunlich ist unter anderem auch der Ersatzgeräuschpegel des Mikrofons, selbst bei der Aufnahme von leisen Klangquellen ist kein störendes Rauschen zu vernehmen. Der Klang des Priority ähnelt dem von guten Kleinmembranmikrofonen, mit dem Vorteil, dass es durch seine größere Membranfläche rauschfreier ist. Es lässt sich zudem durch seinen maximalen Schalldruck von 126dB für nahezu sämtliche Aufnahmen verwenden. An dieser Stelle möchte ich nochmal die Vorteile der rechteckigen Form vom CC22 zitieren: "Desweiteren führt die Kunstruktion zu einem unterschiedlichen Verhalten, je nachdem ob man das Mikrofon vertikal oder horizontal aufbaut. Das macht die Mikrofone sehr vielseitig. Positioniert man das Mikro vertikal, wird das Signal eher in der Breite aufgenommen, nach oben und unten schneller abgedämpft. Das Gegenteil ist der Fall, positioniert man das Mikrofon horizontal. Nimmt man so einen Sänger auf, zeichnet man nicht nur das auf was aus dem Mund kommt, sondern auch die Körperresonanzen von Brust und Kopf, die die Stimme natürlich auch mitgestalten. Ein weiterer Vorteil: hiervon kommt die Aufnahme von mehreren Musikern gleichzeitig zur Geltung. Durch de Abdämpfung ober- und unterhalb des Mikrofons kann man die ungewollten Signale sehr leicht in die Off-Axis positionieren. Dieses Phänomen ist am ausgeprägtesten bei der ELM-Serie mit ihrer doppelten Kapsellänge."
Das Pearl Priority ist in jeder Hinsicht ein gelungenes Mikrofon. Angefangen von der tadellosen Verarbeitung bis zum Klang gibt es nichts zu bemängeln. Es kann für sämtliche Aufnahmen verwendet werden. Für die Aufnahme von Gitarren ist es ein absoluter Geheimtipp. Durch die rechteckige Membran hat es die Vorteile von Groß- und Kleinmembran in sich vereint. Interessierte sollten es auf alle Fälle mal ausprobieren. Der Preis von ca. 650€ ist in jedem Fall gerechtfertigt. (Stand 17.11.2015)
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Vielen Dank an Pearl für die Bereitstellung des Mikrofons