Technische Infos:
- Vintage style all tube signal path. The tubes are fitted with grounded shields. |
Geliefert wird der Comp-2A mit Netzkabel und Datenblatt in dem z.B. die Möglichkeiten der unterschiedlichen Röhrenbestückung erklärt wird. Eine richtige Anleitung gibt es allerdings nicht, benötig man für ein Gerät mit 2 Knopfbedienungen eigentlich auch nicht. Im Vergleich zum Original mit 19“ Breite und 2 HE misst der Comp-2A lediglich 9,5“. Somit passen für eine Stereo Installation zwei nebeneinander in das Rack, dafür benötigt man dann allerdings ein Rack Mount Kit. Ein Nachteil ist allerdings, dass ein Loch bleibt, wenn man nur einen montieren möchte, da es diese Halterung lediglich für eine Stereoinstallation gibt. Verarbeitungstechnisch gibt es am Comp-2A absolut nichts zu bemängeln. Die gebürstete Alufront wirkt stabil und edel, die Regler laufen geschmeidig mit Rasterstellungen. Lediglich die Kippschalter sind meiner Ansicht nach ein wenig klein geraten, was allerdings auch ein Vorteil sein kann, da man sie so nicht so leicht aus Versehen betätigen kann.
An der Front gibt es neben dem klassischen Input- und Ausgangsregler, sowie dem Limiter/Compressor Wahlschalter zusätzlich einen Flat/HF Regler, mit dem man das Mittenverhalten anpassen kann, sowie einen Bypass Schalter, um auch das Original Signal abhören zu können, dies ist ein nützliches Feature und ein Vorteil gegenüber dem Original. Der Stereo-Regler an der Front ist zum Anpassen der Lautstärke bei Verwendung im Stereoverbund. Der Meter Schalter ist zudem eine nützliche Erweiterung, um einmal die Ausgangslautstärke sowie Gain-Reduktion optisch am VU-Meter anzeigen zu lassen. An der Rückseite gibt es lediglich einen Ein- und Ausgang jeweils in 6,3mm Klinke und XLR Ausführung, sowie eine Erdungsschraube und einen Stereoanschluss, um zwei Geräte verbinden zu können, und natürlich den Anschluss für das Netzkabel.
Nach einem Aufwärmen von ca. 15 Minuten folgten die ersten Klangtests. Wie erwartet hat man innerhalb weniger Minuten die richtige Einstellung gefunden, lediglich der HF/Flat Regler benötigt etwas mehr Zeit und macht Lust zum Experimentieren. Er verändert das Klangbild enorm. Für Vocals würde ich empfehlen den Regler auf Flat oder höchstens auf 10 Uhr zu stellen. Um die Mitten von Gitarren herauszuarbeiten macht es Sinn, den Regler auf höchste Stufe zu stellen. Wie erwartet passt sich der Comp-2A eigenständig dem Signal an und glättet sehr natürlich; und wenn gewollt, sogar noch überraschend gut mit extremen Einstellungen. Der Klang wird je mehr man komprimiert immer luftiger, allerdings systembedingt auch anfälliger für Explosivlaute oder Schmatzgeräusche. Hier gilt es den richtigen Mittelweg zu finden. Der Unterschied zwischen Limiter oder Kompressor Funktion ist gering und nur leichte Unterschiede auszumachen. Im direkten Klangvergleich mit einem ADL1000, der dem originalen LA-2A laut Recherchen ziemlich nahe kommen soll, fehlt dem Comp-2A lediglich leicht die Wärme, es sei ihm aber verziehen, denn er kostet nicht mal die Hälfte des ADL1000. Da im ADL1000 dieselben Röhren wie im Original verwendet werden, nämlich 2x 12AX7A, sowie jeweils eine 12BH7A / 6AQ5A und der Comp-2A ebenfalls mit diesen Röhren bestückt werden kann, wollte ich natürlich herausfinden, ob es letztendlich nur an den Röhren liegt, oder die gesamte Schaltung anders ist. Herausgestellt hat sich allerdings, dass sich das Klangbild zwar verändert, sich aber keinesfalls verbessert. Wie es scheint hat GAP nicht nur aus Kostengründen die verbauten Röhren gewählt, sondern weil sie einfach klanglich am besten passten.
>>>Audiogerätebestenliste<<<
Fazit:
Der Comp-2A ist ein hervorragender optischer Kompressor und zudem unschlagbar günstig. Die Bedienung könnte nicht einfacher sein. An der Verarbeitung sowie am Klang gibt es nichts zu bemängeln. Mehr bekommt man eigentlich nur, wenn man mindestens das 2-3-fache auf den Ladentisch blättert. Zu einem Straßenpreis von derzeit ca. 640€ bekommt der Comp-2A eine klare Kaufempfehlung. Bei Interesse an einem Demogerät empfielt sich wie immer Digital Audio Service.
Tester: Tobias Brandl
Vielen Dank an Goldenageproject für die Bereitstellung des Testgerätes.