Wie funktioniert eine Blockchain?
Der Begriff, der sich im Englischen aus "Block" (gemeint ist damit ein Datensatz) und "Chain" (Kette) zusammensetzt, liefert schon eine gute Erklärung. Unzählige Datensätze werden, wie bei einer Kette, nacheinander aufgereiht. Charakteristisch ist für die Blockchain dabei, dass die bereits niedergeschriebenen Datensätze nachträglich nicht mehr veränderbar sind. Gleichermaßen sind sie dadurch aber immer einsehbar, weshalb die Blockchain-Technologie einen hohen Transparenzgrad verspricht.
Alle Teilnehmer haben konsequent Zugriff auf alle Blöcke, keiner davon ist nachträglich veränderbar. Des Weiteren ist es selbst der Aufbau der Blockchain nicht, außer eine Mehrheit stimmt dafür - an dieser Stelle kommt der hohe Dezentralisierungsgrad ins Spiel. Anders als bei Unternehmen, wo die Kontrolle über alle Datensätze eben bei diesen liegt, obliegt die Hoheit über die Blockchain einer demokratischen Mehrheit. Dadurch muss sich der Einzelne nicht auf Mittelsmänner und zentralisierte Organisationen wie Unternehmen verlassen.
Die meisten der weitverbreiteten Kryptowährungen teilen diesen Ansatz, es gibt aber auch hie und da andere Strukturen: Ripple beispielsweise ist nicht ansatzweise so dezentral aufgebaut wie Bitcoin oder Ethereum. Tatsächlich hat speziell diese Kryptowährung wenig mit dem Dezentralisierungsansatz der gängigen anderen Coins zu tun.
Validierungsverfahren bei verschiedenen Kryptowährungen
Essenziell ist bezüglich der Technik auch die Art und Weise der Validierung. Bitcoin nutzt dafür das Proof-of-Work-Verfahren: Miner und deren Rechenpower stellen also die Integrität der Blockchain sicher. Bei Ethereum wird Proof-of-Stake genutzt, wodurch Ethereum-Halter, die ihre Coins staken, automatisch die Blockchain-Struktur fortlaufend authentifizieren. Die "Spaß-Kryptowährung" Dogecoin nutzt hingegen wieder Proof-of-Work - plant aber eine Umstellung auf PoS. Auf Bitvavo.com erfahren Sie mehr über den Dogecoin Kursverlauf in Euro.
Die Art der Validierung ist auch deshalb wichtig, weil sie speziell beim Bitcoin ein großer Kritikpunkt ist: Die rechenintensive Bestätigung der Blockchain verbraucht Unmengen an Ressourcen und Energie, ist also eine Belastung für die Umwelt. Bei Proof-of-Stake-Coins wie Ethereum erübrigt sich das hingegen.
Private und öffentliche Blockchains
Blockchains sind prinzipiell nicht neu. Schon im Jahr 1991 erfanden Stuart Haber und W. Scott Stornetta eine Software, die der heutigen Blockchain-Struktur sehr ähnlich ist. Neu ist lediglich die Kapitalisierung über öffentliche Märkte - also der Handel mit Kryptowährungen und damit auch mit den zu Grunde liegenden Blockchains. Das sind aber nicht die einzigen ihrer Art: Unternehmen können genauso interne Blockchains verwenden, um Unternehmensprozesse und beispielsweise die Buchhaltung zu optimieren - oder wie der Zahlungsdienstleister PayPal eine eigene "Stable-Coin" (mit fixem Wert pro Coin auf 1 USD) schaffen, um dadurch selbst die Fremdkosten bei Transaktionen zu reduzieren.
Blockchain ist eine vielversprechende Technologie - was aber nicht für spezifische Kryptowährungen gelten muss
Wirtschaft und politische Organe sind sich durchaus dahingehend einig, dass die Blockchain enorme Produktivitäts- und Effizienzgewinne erzielen kann. Das müssen aber keine Blockchains sein, die an handelbare Kryptowährungen geknüpft sind. Heute schon werden Blockchains intensiv genutzt, auch beispielsweise im Gaming-Sektor, um die Authentizität bestimmter Ingame-Items zu belegen - die nachträgliche Unveränderbarkeit der Blockchain war zudem das ausschlaggebende Kriterium hinter dem NFT-Boom vor zwei Jahren, auch wenn dieser so schnell wie er kam wieder abflachte.