Geliefert wird der EXT in einem schönen, stabilen und liebevoll gestalteten Karton. Bereits diese Verpackung ist ein Beweis für die Detailverliebtheit des Herstellers. Diese beinhaltet neben dem Kopfhörer und dem Kabel jede Menge Zubehör:
- 3 Größen Ohrstöpsel SednaEarfit Crystal von Azla
- 3 Größen Ohrstöpsel CP500 von SpinFit
- Aluminiumdose im lila EXT Design
- Lederetui (in das man die beiden Ohrhörer in 2 unterschiedlichen Kammern verstauen kann, damit sie nicht aneinander reiben)
- Kreditkartenetui (in dem sich die Garantiekarte befindet)
- Reinigungstuch
- Kabelclip aus Leder
- Vision Ears Schlüsselanhänger
- 2,5mm auf 4,4mm Adapter
- 3 Paar Schutzgitter (zum selber tauschen)
- Sticker aus Metall
- Anleitung
Die größten Unterschiede zwischen Elysium und EXT sind die neuen dynamische Wandler für die Tiefen, sowie die neuen verbesserten Sonion EST Treiber. Insgesamt kommen nun 6 Treiber pro Seite zum Einsatz:
- Ein dynamischer 9,2mm Treiber mit N52-Neodym Magnet und Flüssig Silikon-Sicke für die Tiefen
- Ein dynamischer Treiber mit Doppel N52 Neodym Magnet (ebenfalls mit Flüssig Silikon-Sicke) für die Mitten
- 4 brandneue Elektrostaten (EST) von Sonion für die Höhen
Die neuen EST Treiber haben eine höhere Ausgangsleistung als die verwendeten des Elysium. Aufgrund der Bauart gibt es den EXT lediglich nur noch als Universal-Version. Mich persönlich stört dies überhaupt nicht, da ich generell gerne mit unterschiedlichen Spitzen experimentiere und den Klang damit an meine Hörgewohnheiten anpassen kann.
Anstatt des komplett transparenten Designs des Elysiums besteht der EXT aus schwarzem Acryl mit lediglich einem kleinen transparenten Bereich, durch diesen man die 4 EST Treiber, sowie die grüne HALC Kammer der zweiten Generation erkennen kann. Die CNC bearbeitete Faceplate im wunderschönem Vision Ears Violet ist edel und absolut tadellos verarbeitet. Das darunter schimmernde Aluminium-Gitter ist nicht nur optischer Natur, sondern dient zudem als Belüftungsausgleich für die dynamischen Wandler. Die Passform des EXT ist hervorragend. Er ragt etwas weiter aus dem Ohr als der Elysium, sitzt aber dennoch auch nach längerem Tragen perfekt. Das transparente 8-Draht-28AWG Kabel wurde nun durch ein komplett schwarzes Kabel ersetzt. Im Vergleich zum Kabel des Elysiums ist es nicht mehr ganz so flexibel, dafür aber extrem stabil ohne Mikrofonieeffekt. Die 2,5mm Stecker, sowie die Splitter sind ebenfalls tiefschwarz eloxiert. Die Splitter ziert zusätzlich ein Laser graviertes Vision Ears Logo, sowie der Schriftzug „Made in Germany“. Einige haben Kritik bezüglich des 2,5mm Stecker geäußert und hätten lieber einen 4,4mm Stecker und Adapter auf 2,5mm, der Meinung kann ich mich nicht anschließen.
Wie auch bereits beim Elysium kam als Zuspieler wieder der hervorragende iBasso DX300 zum Einsatz. Klanglich überzeugt der EXT in jeder Hinsicht. Ich war bereits vom Elysium begeistert. Der EXT setzt allerdings durch seinen abgrundtiefen Bass, dem nochmals erweiterten Höhenbereich, sowie der wesentlich breiteren Klangbühne neue Maßstäbe. Das Bühnenbild wirkt aufgeräumter und das Orten einzelner Instrumente wurde ebenfalls verbessert. Das Orten von Instrumenten von z.B. von links oder rechts oben ist absolut beeindruckend. Der Werbeslogan von Vision Ears: "Eine kompromisslose Erfahrung, bei der Sie Ihre Musik hören können, als wäre es das erste Mal", ist definitiv nicht zu viel versprochen. Ich höre meine Lieblingsmusik tatsächlich in einer Art und Weise, wie ich sie vorher nicht kannte. Es hat nicht nur alleine etwas mit den Mikrodetails zu tun, sondern mit der Abstimmung des EXT. Vermutlich sind die 4 EST Treiber dafür verantwortlich und erzeugen eine Erweiterung in den Höhen, die man nur schwer erklären kann. Der Schimmer in den Höhen, sowie die Leichtigkeit wie der EXT die Details zu Gehör bringt ist absolut einmalig. Sehr wichtig ist die richtige Auswahl der Spitzen. Mit den mitgelieferten Azla Spitzen kam ich überhaupt nicht zurecht. Mit keiner der drei Größen erreichte ich eine saubere Abdichtung. Besser waren hier die ebenfalls beiliegenden SpinFit CP 500. Diese haben einen sehr offenen und ausgeprägten Höhenbereich, der für manche allerdings etwas zu ausgeprägt sein könnte. Eine hervorragende Alternative sind die SpinFit CP155. Diese lieferten bei mir ein perfekt ausgewogenes Klangbild und eine wunderbar große Bühne mit trockenen Tiefen und luftigen, weichen Höhen. Eine Stärke des EXT ist der bereits erwähnte abgrundtiefe Subbass. Er kommt tatsächlich nur dort zum Einsatz wo er auch gebraucht wird und hält sich ansonsten brav im Hintergrund. Ein weiteres Highlight des EXT ist seine natürliche und warme Abstimmung. Akustische Instrumente gehen unter die Haut ohne irgendwie steril zu klingen. Sicherlich gibt es analytischere Hörer, die den allerkleinsten Aufnahmefehler offenbaren, aber sicherlich nicht viele, die ein so lebendiges und volles Klangbild haben wie der EXT.
Fazit:
Mit dem EXT beweist Vision Ears ein weiteres Mal, das sie Ihr Handwerk verstehen und ohne jeden Zweifel zu den besten IEM Hersteller der Welt zählen. Verarbeitungstechnisch und klanglich ist der EXT auf allerhöchstem Niveau. Der Preis von 2650€ (Stand 08.01.2022) ist deshalb absolut gerechtfertigt. Absolute Kaufempfehlung!
Tester: Tobias Brandl
Vielen Dank an Vision-Ears für die Bereitstellung des Kopfhörers.