Technische Daten:
• Historische ELA M 251 Schaltung • CT12 edge-fed capsule • CK25 Kapsel • AMI T14 Übertrager • Telefunken NOS Röhren • AMI 'NG' Stromversorgung • Federnd gelagerte Spinne • Gotham GAC-7-Kabel • Neutrik Stecker/Buchsen • 5 Jahre Garantie, Röhre 6 Monate. • Typ: Druckgradientenempfänger • Richtcharakteristik: Niere, Kugel, Acht • Frequenzbereich: 20Hz bis 20,000Hz • Impedanz: 200Ω • Abmessungen: 245mm x 44mm • Gewicht 775g |
Das UM25 ist entgegen der Mikrofone von FLEA keine absolute 1:1 Kopie, sondern nur auf das wesentlichste konzentriert, was zum Beispiel die Auswahl der Komponenten, wie die Telefunken Röhre, die CK25 Kapsel, sowie dessen eigentliche Schaltung betrifft. Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Aufbau eines originalen ELA 251 ist dennoch vorhanden und zwar die Punkt zu Punkt Verdrahtung auf Plexiglas, was einen kompletten Aufbau in reiner Handarbeit voraussetzt. Somit hat das UM25 eine weitere Gemeinsamkeit mit dem ELA 251. Ein kleiner Nachteil der Verdrahtung auf Plexiglas ist, dass sich beim Löten nie 100% vermeiden lässt, das danach unschöne Kolophoniumspritzer das Plexiglas zieren. Laut der Aussage von Oliver Archunt ist es nicht vorgesehen, diese Kolophoniumreste vom Plexiglas zu entfernen, da sie zum einen keinen Nachteil im Betrieb darstellen und zum anderen ist die Gefahr, dass durch das dafür benötigte Lösungsmittel, die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass das Plexiglas dadurch Schaden nehmen oder gar reißen könne. Etwas vernachlässigt ist zudem die Befestigung der Röhre, die lediglich von einem schlecht aufgeklebten Schaumstoffpad gehalten wird und seinen Dienst beim Transport nicht erfüllt hat. Was dazu führte das die Röhre erstmal vor dem Betrieb in seinen Sockel gesteckt werden musste. Die restliche Qualität des Mikrofons erreicht zwar nicht die Verarbeitungsqualität eines originalen Telefunken oder 1:1 Nachbaus, ist aber wenn man den Preis von 1900€ bedenkt absolut zu vernachlässigen. Der cremefarbige Lack des UM25, sowie der Hammerlack des Netzteils und auch die restlichen Lötarbeiten im Mikrofon, wie auch im Netzteil sind dagegen hervorragend ausgeführt.
Ausgeliefert wird das UM25 in einem einfachen Alu-Koffer, in dem sich das Mikrofon (das sich zusätzlich in einer schicken Holzschatulle befindet), das Netzteil, eine Spinne, ein 7 pol. XLR Kabel, das Stromkabel und zudem ein Windschutz befindet. Eine Anleitung gibt es nicht, lässt sich aber vom Hersteller downloaden. Am Netzteil lässt sich die Richtcharakteristik zwischen Niere, Kugel und Acht wählen, einen Pad Schalter, sowie eine Bassabsenkung gibt es nicht. Als Kapsel kommt eine CK25 zum Einsatz, dabei handelt es sich um eine in Asien hergestellte CK12 Kapsel, die um den Ansprüchen gerecht zu werden dementsprechend modifiziert wird. Das UM25 ist auch als UM25C erhältlich, die sich lediglich durch eine hochwertigere Kapsel von Campell unterscheidet. Als Ausgangsübertrager kommt ein T14 von AMI zum Einsatz, der den Klang des Mikrofons entscheidend beeinflusst. Das UM25 hat definitiv nichts, wenn es auch so aussieht, mit einem Alctron Mikrofon zu tun, eher wirkt es, wie wenn lediglich der selbe Hersteller die Gehäuseteile geliefert hätte.
Nach der berechtigten Kritik kommen wir nun zum Wichtigsten, dem Klang des Mikrofons. Bereits nach den ersten Sekunden wird klar, dass es sich beim UM25 um einen wahren Charakterkopf handelt. Das Klangbild ist sowas von luftig und von einem seidigen Schmelz geprägt, wie man ihn sonst nur vom originalen C12 oder ELA251 kennt. Genau genommen ist er noch ausgeprägter, als bei einem AKG C12. Wer den Klang eines C12 liebt, wird das UM25 geradezu vergöttern. Eines haben Mikrofone dieser Bauart leider mehr oder weniger gemein, zum einen die Empfindlichkeit, die eher im Mittelfeld angesiedelt ist, und zudem der Ersatzgeräuschpegel, der beim UM25 gerade bei Aufnahmen von leisen Instrumenten nicht wenig ausgeprägt ist. Bei Vocalaufnahmen ist das Rauschen zu vernachlässigen, weil es keiner großen Verstärkung bedarf; abgesehen davon handelt es sich bei der Art des Rauschens um eine der am leicht verträglichsten und nicht nervenden Art. Das UM25 ist stets präsent, aber in keinster Weise scharf oder dominant, genau so wie es sein soll.
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Fazit:
Mit dem UM25 ist es Oliver Archunt gelungen, sein hochgesetztes Ziel zu erreichen. Nämlich ein hervorragendes und gut klingendes Röhrenmikrofon mit ausgeprägtem Vintagecharakter zu einem günstigen Preis zu bauen. Wer den Klang eines AKG C12 liebt, wird das UM25 geradezu vergöttern. Klanglich ist es nahezu mit den amtierenden Spitzenmikrofonen auf einer Ebene, wenn nicht das etwas ausgeprägtere Rauschverhalten und die teilweise vernachläsigte Verarbeitung im Raum stünde. Nichts desto trotz, bekommt man mit dem UM25 einen Vintage Klang, der zu einem Preis von gerademal 1900 € absolut konkurrenzlos ist. Wer nicht unbedingt ein Prestigeobjekt erwerben will, ist mit dem UM25 hervorragend ausgestattet. Dass das UM25 zudem über eine Garantiezeit von 5 Jahren verfügt ist ein weiterer positiver Punkt. Für Interessierte ist der deutsche Vertrieb digitalaudioservice eine gute Anlaufstelle für ein eventuelles Probehören usw..
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Vielen Dank an digitalaudioservice für die Bereitstellung des Mikrofons.