Technische Daten:
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Geliefert wird die OOOMR-42 lediglich in einem Pappkarton. Beim Kauf sollte man sich also gleich überlegen ob man sich einen Koffer oder zumindest eine Tasche anschaffen soll. Im Lieferumfang befinden sich zudem ein Inbusschlüssel um den Halsstab zu verstellen, ein Stegpin und eine Anleitung die das Verstellen der Halskrümmung erklärt. Bereits beim ersten Anblick der Gitarre bin ich sehr angetan von der wunderbaren Optik der Gitarre. Nicht nur der Korpus aus Madagaskar Palisander sieht hervorragend aus, sondern auch die Abaloneeinlagen rund um den Korpus und dem Griffbrett. Optisch passen die vergoldeten offenen Grover Mechaniken perfekt zum Instrument. Schön anzusehen ist unter anderem die Kopfplatte, die ebenfalls aus Madagaskar-Palisander besteht. Der Hals der Gitarre besteht aus Mahagoni und das Griffbrett aus indischem Palisander.
Die Bundarbeiten der Gitarre sind hervorragend ausgeführt, ebenso ist der aus Knochen bestehende 43mm breite Sattel perfekt abgerichtet und erlaubt ein leichtes Spiel. Die Saitenhöhe ist mit 2.1mm am 12.Bund einwandfrei eingestellt. Der Steg besteht wie das Griffbrett aus indischem Palisander, der zusätzlich mit optisch ansprechenen Abaloneeinlagen verziert ist. Als Stegeinlage kommt wie auch beim Sattel Knochen zum Einsatz. Auf der Decke ist zum Schutz der Decke ein Tortoise Schlagschutz angebracht. Nicht nur äußerlich sondern auch im Inneren lässt sich selbst nach noch so langer Suche kein Grund zur Kritik finden. Sämtliche Leimarbeiten sind perfekt ausgeführt. Als Unterbau kommt ein klassisches X-Bracing zum Einsatz. Die Leisten sind ziemlich groß ausgefallen und halten mit Sicherheit einiges aus.
Kommen wir nun zum Wichtigsten: dem Klang des Instruments. Spielt man auf dem Instrument die ersten Töne glaubt man es kaum, das man es mit einem Instrument für gerademal 700€ zu tun hat. Vom lediglich gesperrten Korpus ist absolut nichts zu hören. Nur wenn man es im direkten Vergleich mit einem anderen massiven Instrument gleicher Bauart (in meinem Fall der SOMR-28H) vergleicht, sind leichte Unterschiede zu hören. Die SOMR-28H klingt etwas aufgeräumter und etwas entschärfter auf der hohen E-Saite. Das Instrument spricht sehr leicht an und klingt sehr ausdauernd. Die Mitten sind wie bei dieser Korpusform ausgeprägt und bieten sich für Fingerstyle geradezu an. Die Halsbreite von 43mm ist für mich etwas zu klein, da ich abwechselnd Konzertgitarre und Akkustikgitarre spiele. Dennoch hatte ich von der ersten Sekunde an kein Problem damit, was vermutlich der schmalen Halsform zu verdanken ist. Die Gesamtlautstärke ist ebenfalls als gut zu bezeichnen. Man kann mit dem Instrument schön leise spielen, aber wenn es drauf ankommt auch richtig Krach machen. Dank der polierten Bünde sind Fingervibratos ohne Nebengeräusche spielbar.
Fazit:
Die OOOMR-42 ist ein hervorragendes Instrument und das zu einem Preis/Leistungsverhältnisses das nicht besser sein könnte. Der Klang, sowie die wunderbare Optik machen das Instrument in dieser Preiskategorie einzigartig. Bis jetzt hatte ich, was die Optik betrifft, kein schöneres Instrument in den Händen. Die Verarbeitung ist ebenfalls auf hohem Niveau und kann sich mit wesentlich teueren Instrumenten messen. Einzig die fehlende Tasche ist ein kleiner Schwachpunkt. Bedenkt man aber den günstigen Prei,s sind die paar Euro die man für die Tasche investieren muss zu vernachlässigen. Ein wunderbares Instrument für kleines Geld, was will man mehr.
Für ein Klangbeispiel der Gitarre bitte klicken (Tobias Brandl - Ausklang)
Tester: Tobias Brandl
Vielen Dank an www.ami-gmbh.de für die Bereitstellung des Testinstruments