Technische Daten:
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Was beim Öffnen des Koffers zum Vorschein kommt ist in jeder Hinsicht gelungen. Bereits beim oberflächlichen Betrachten sieht man die Liebe zum Detail, die Stefan beim Bau seiner Instrumente an den Tag legt. Angefangen von den Leimarbeiten über die Lackierung, bis zur Bundierung ist alles einwandfrei ausgeführt. Auch nach genauerem Begutachten des Innenraums sind keine Unsauberkeiten, wie Leimreste usw. auszumachen. Wie bereits erwähnt besteht die Decke aus feingemaserter Alpenfichte, und der gut gewölbte Boden und die Zargen aus bestens ausgesuchtem ostindischem Palisander. Erwähnenswert ist der Lack, der so dünn aufgetragen ist, dass man die Jahresringe der Decke mit den Fingern ertasten kann. Der Steg, sowie das Griffbrett bestehen aus Ebenholz, letzteres verfügt über 20 Medium Bundstäbe, die absolut perfekt abgerichtet sind; ebenso der großzügige 46mm breite Sattel sowie die Stegeinlage. Die Stegpins bestehen übrigens aus Knochen. Die saubere Verarbeitung ergibt eine Saitenlage von gerademal 2mm am 12.Bund ohne Schnarren auch bei härterem Plektrumspiel. Schön anzusehen ist die Fensterkopfplatte mit Meigel Abalone Intarsien und die Waverly Mechaniken die übrigens sehr sauber laufen. Optisch gibt es zudem noch typische Heringbonezierstreifen rund um die Zargen und das Schallloch. Die Randeinlagen bestehen bei diesem Modell übrigens aus Ahorn. Optisch passt dies hervorragend zum Instrument. Einen Mittelspan auf dem Boden gibt es leider nicht, ebenso wie ein Pickguard: Da dieses Instrument in der Regel für Fingerstyle genutzt werden dürfte, hat dies sogar noch klangliche Vorzüge, da dadurch die Decke freier schwingen kann.
Großes Lob verdient die leichte Bespielbarkeit des Instruments. Unbeschwert vergeht die Zeit, die man mit der Triple-O verbringt und macht vom ersten Ton an richtigen Spaß. Die Offenheit, sowie die Lautstärke des Instruments in Verbindung mit seinem langen Sustain ist lobenswert. Gerade bei Fingerstyle lebt das Instrument durch seinen tragenden Ton, aber dennoch nicht aufdringlich wirkenden Mittenbereich richtig auf. Nicht unerwähnt bleiben sollte der ausgeglichene Bassbereich der Gitarre. Er klingt trocken und direkt, immer dem restlichen Spiel unterstützend ohne zu stören, hat aber dennoch ausreichend Druck, den man dem kleinen Instrument kaum zutraut. Dank der polierten Bünde lassen sich Fingervibratos geräuschfrei ohne zu Kratzen spielen. Beim Strumming macht die Meigel Triple-O ebenfalls eine ausgezeichnete Figur. Akkorde scheinen ineinander zu verschmelzen und dennoch ist jede einzelne Saite aus dem Mix zu hören. Durch den vordergründigen leicht nasalen Mittenbereich setzt sich das Instrument beim Strumming in jedem Mix mit Leichtigkeit durch. Die Triple-O ist für jede Lebenslage zu gebrauchen. Was will man mehr...
Fazit:
Mit der Triple-O beweist Stefan Meigel, das er sein Handwerk versteht. Einmal mehr ein Beweis dafür, welch gute Gitarrenbauer wir in unserem Land haben. Angefangen von der Optik, über die exzellente Verarbeitung, bis zum wunderbaren Klang, bei diesem Instrument gibt es selbst nach noch so genauer Suche keinen Grund zur Kritik. Einzig vielleicht der Koffer, der dieser hervorragenden Gitarre etwas unwürdig erscheint. Der Basispreis dieses Modells liegt bei 3350€. Dieses hier vorgestellte Instrument hat noch einige optische Extras und liegt bei 4340€. Ein stolzer Preis, dafür aber kein Instrument von der Stange und in jedem Fall jeden Cent wert.
Für ein Klangbeispiel der Gitarre bitte klicken (Jens Kommnick - Teacht An Earraigh)
Vielen Dank an Stefan Meigel für die Bereitstellung der Gitarre
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