Im Lieferumfang befinden sich 4 Farbpatronen mit einem Inhalt für ca. 350 Seiten (nach ISO ISO/IEC 24711), eine Schnellstartanleitung und eine CD-Rom mit Treiber und Handbuch. Wie üblich sucht man ein USB-Kabel vergebens. Dies haben allerdings alle Geräte dieser Art so an sich. Die meisten Benutzer werden es allerdings sowieso über W-Lan betreiben. Die Inbetriebnahme ist innerhalb kurzer Zeit erledigt. Nach dem Entfernen sämtlicher Transportbänder usw. setzt man nach Aufforderung sämtliche Patronen an der Front des Druckers ein und nicht direkt oberhalb des Druckkopfes. Wir haben es hier also mit einem Schlauchsystem zu tun. Die Papierkassette ist leider etwas gewöhnungsbedürftig. Beim Einlegen des Papiers ist ständig die Papierablage im Weg, da sich diese nicht entfernen lässt. Wenn das Gerät selber komplett installiert ist, gibt es auf der beiliegenden CD-Rom eine Installationsroutine, mit der sich das Gerät entweder per USB oder WLAN (ohne ein Fachmann sein zu müssen) sehr einfach installieren lässt. Ist dies geschehen, ist erstmal ein Neustart fällig, damit das installierte Control-Center 4 das Gerät erkennt. Brother stellt Treiber für alle gängigen Betriebssysteme wie Windos, Mac, Linux und selbstverständlich auch für mobile Geräte zur Verfügung. Schön an allen Geräten von Brother ist unter anderem die lange Garantiezeit von 3 Jahren.
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Am Touchdisplay lässt sich der jeweilige Funktionsmodus auswählen. Dank installiertem Control-Center lassen sich vom Gerät aus sehr schnell Dokumente zum PC scannen. Dabei hat man die Möglichkeit 4 verschiedene Scanprofile zu hinterlegen. Bei Text z.B. scannt er Strichzeichnungen, um sie danach mit der OCR Software weiterverarbeiten zu können. Der Modus Bild macht standartmäßig JPG Dateien. Der Modus E-Mail erstellt eine PDF-Datei und sendet es direkt an das als Standard definierte Mail Programm. Am besten funktionierte dies mit Outlook; Mozilla Thunderbird erkannte das System nicht und verweigerte den Dienst. Der Modus Datei ist für alles andere vorgesehen. In meinem Fall verwende ich diesen Modus zum Erstellen von .tif Dateien. Generell lässt sich jeder Modus nach Belieben anpassen, man kann z.B. auch bei dem Modus Text ohne weiteres eine PDF-Datei mit 300dpi und z.B. nur in s/w erstellen. Schön ist, das man dank integriertem Originaleinzug gleich mehrere Blätter scannen kann und daraus ein komplettes PDF-Dokument erstellen kann. Da wir schon beim Originaleinzug sind, dieser fasst bis zu 20 Blätter, kann aber nicht wie der Drucker selber doppelseitig, sondern nur einseitig scannen. Will man also ein doppelseitig bedrucktes Blatt 1:1 kopieren, ist das umdrehen des Blattes notwendig. Dieses legt man am besten dann auf die integrierte Glasplatte. Übrigens kann das Gerät lediglich bis A4 scannen und nicht wie die Druckgröße bis A3, was es in der Funktion etwas einschränkt. Genau deshalb ist das Gerät aber so kompakt und sollte in den meisten Fällen auch ausreichend sein.
Der Kopierbetrieb gestaltet sich ebenfalls wie das Scannen sehr einfach. Man legt das Blatt entweder auf die integrierte Glasplatte oder steckt es in den Originaleinzug. Auf dem Display gibt es zwei große Schaltflächen für S/W oder farbige Kopien. Neben der Standard Zoom Funktion von 25-400% gibt es unter anderem eine praktische Buchfunktion. In S/W schafft es bei einer Auflösung von 2400-1200dpi eine Geschwindigkeit von 12 Seiten pro Minute und bei farbiger Kopie immerhin noch 9 Seiten. Die Kopierqualität war in jedem Fall einwandfrei.
Im Druck schafft das Gerät bis zu 35 A4 Seiten pro Minute in S/W, 27 Seiten in Farbe. Bei A3 20 Seiten in S/W und 18 in Farbe. Dies allerdings im schnellsten Modus (Entwurf). Bis das J4420DW zu drucken beginnt, benötigt es etwas Zeit, ungefähr 20 Sekunden. Es schafft eine Auflösung von 6.000 x 1.200 dpi und ist auch für Fotodruck hervorragend geeignet. Das Gerät verarbeitet Medien von 64 - 220 g/m². Allerdings schafft der Duplex nur maximal 120g/m². Bei Einsatz des passenden Fotopapiers druckt das Gerät fotorealistische Bilder die von echten Fotos aus dem Labor nur schwer zu unterscheiden sind, benötigt hierbei aber wesentlich mehr Zeit. Bei den gängigsten Formaten (DIN A3, DIN A4, LGr, LTR, DIN A6) druckt das Gerät auch randlos. Ausschlaggebend hierfür ist aber hochwertiges Papier, am besten direkt von Brother. Der Versuch mit Fotopapier aus dem Supermarkt scheiterte völlig. Die Drucke waren entweder flau, oder extrem farbstichig. Der Duplexdruck funktioniert leider nur bis zur Größe A4. Unter anderem bietet das Gerät die Möglichkeit von mobilen Geräten oder über die integrierte USB Schnittstelle zu drucken. Unterstützt wird unter anderem AirPrint und es gibt auch ein Brother App für iOS-, Android- und Windows-Phones. Auf der linken Seite gibt es unter einem Deckel versteckt zudem einen USB Anschluss, mit dem sich Bilder direkt von einem USB-Speicherstick drucken lassen.
Beim Faxen unterstützt das J4420DW auch IP-basierende Anschlüsse und setzt die Übertragungsgeschwindigkeit auf 9600bps herab um Störungen zu vermeiden. Bei der Installation installiert sich ein Fax Druckertreiber; wählt man diesen beim Drucken eines Dokuments aus, muss man nur noch die Faxnummer eingeben und kann das Dokument sofort übertragen. Auch der umgekehrte Weg funktioniert natürlich. Ist PC-Fax-Empfang aktiviert, überträgt das Gerät die empfangenen Faxe sofort zum PC, wenn dieser eingeschaltet wird. Ein großer Vorteil darin ist, dass man Werbung einfach löschen kann. Dank des großen Speichers kann das Gerät bis zu 200 Seiten speichern.
Fazit:
Das Brother MFC-J4420DW ist ein kompaktes und einfach zu bedienendes Multifunktionsgerät, das sich sowohl für private Zwecke als auch für kleine Büros (bei wenig Druckaufkommen) eignet. Die Druckkosten halten sich bei Verwendung der XL Patronen im Rahmen. Die Druckqualität ist hervorragend, vorausgesetzt man verwendet passendes Fotopapier. Um unnötige Papierfehlkäufe zu vermeiden, empfehle ich gleich originales Papier, mit diesem erzielt man immer die besten Ergebnisse, ebenso Originaltinten. Für den Büroalltag reicht ganz einfaches Kopierpapier. Der einzige Kritikpunkt ist das umständliche Einlegen des Papiers. Ansonsten ist das Gerät sehr empfehlenswert und der Preis von 179€ angemessen.
Tester: Tobias Brandl
Vielen Dank an rtfm-pr.de für die Bereitstellung des Testmikrofons.