Technische Spezifikationen: MOTU 8M:
Sampleraten | 44.1, 48, 88.2, 96, 176.4, 192 kHz |
Analoge Eingänge | 8 x XLR/Klinke-Kombibuchsen für Mikrofon/Line/Instrument-Eingänge |
Analoge Ausgänge | 8 x symmetrische Klinkenbuchsen 1 x Klinke-Kopfhöreranschluss |
Digitale Ein/Ausgänge | 2 optische ADAT-Bänke (16 Kanäle) bei 1x Sampleraten 1 Bank (8 Kanäle) SMUX bei 2x Sampleraten |
Ein/Ausgänge insgesamt | 24 Eingänge und 26 Ausgänge (50 insgesamt) bei 1x Sampleraten 16 Eingänge und 18 Ausgänge (34 insgesamt) bei Sampleraten 8 Eingänge und 10 Ausgänge (18 insgesamt) bei 4x Sampleraten |
Computer-Anschluss | 1 x Thunderbolt (kompatibel mit 1 und 2) 1 x USB 2.0 Audio Class Compliant (3.0 kompatibel) |
Synchronisation | 1 x Wordclock-Eingang 1 x Wordclock-Ausgang |
Kopfhöreranschluss | 1 x Stereo-Klinke-Kopfhöreranschluss (frei zuweisbar) |
Phantomspeisung | 8 x individual +48V |
Gerätevorderseite | 1 x Klinke-Kopfhöreranschluss 1 x digitaler Endlosregler für Kopfhörerlautstärke 8 x Endlosregler für Mikrofonvorverstärker 16 x Schalter 8 x Pad und 8 x 48V-Phantomspeisung 324 x 24-Pixel-Anzeige der Pegel, Menü-Navigation und Netzschalter |
Stromversorgung | 100-240V mit automatischer Spannungsanpassung, 50-60 Hz • 0.5A maximal |
Analoge Ein/Ausgänge: Spezifikationen:
Anschlusstyp | Dynamikumfang (A-gewichtet) |
THD+N (ungewichtet) |
Maximaler Pegel | Verstärkungs- bereich (in 1 dB-Schritten) |
|
Line-Ausgänge | Klinke, symmetrisch |
123 dB | -110 dB | +20 dBu | 24 dB (-4 bis +20 dBu) |
Line-Eingänge | Klinke, symmetrisch |
112 dB | -102 dB | +17 dBu (mit Pad) | 53 dB |
Mikrofon- eingänge |
XLR, symmetrisch |
112 dB | -104 dB | +24 dBu (mit Pad) | 53 dB |
Kopfhörer | Stereoklinke | 102 dB | -92 dB | Max. 80 mw |
128 dB |
Im Lieferumfang des 8M befindet sich lediglich ein Cat5 Netzwerkkabel, ein USB Kabel sowie ein Netzkabel. Eine Anleitung, geschweige denn ein Thunderbolt Kabel sucht man leider vergebens. Ein Datenträger mit Software und Treiber ist ebenfalls nicht enthalten. Letztes ist nicht tragisch, da man generell immer den neuesten Treiber auf der Herstellerwebseite verwenden sollte. Eine Anleitung in englischer Sprache findet man bei MOTU, die deutsche Version gibt es bei Klemm-Music. Die Verarbeitung des Interface lässt keine Wünsche offen. Das Gehäuse besteht komplett aus Metall und steckt einiges weg. Das Netzteil ist, wie es sich für ein Gerät dieser Klasse gehört, im 8M integriert. An der Front gibt es einen Kopfhöreranschluss incl. Lautstärkeregler sowie 8 Regler zum Aussteuern der Mikrofonpreamps. Dank des großen Displays ist ein Aussteuern der einzelnen Kanäle sehr komfortabel. Dreht man z.B. am Regler von Eingang 1, wechselt das Display auf lediglich diesen Kanal und zeigt über die ganze Länge dessen Pegel an. Einige Zeit später sieht man dann wieder alle Kanäle und dessen Pegel auf einen Blick. Pro Eingang gibt es jeweils einen Pad Schalter sowie eine schaltbare Phantomspeisung. Übersichtlicher könnte es nicht sein. Die Phantomspeisung wird übrigens über Relais geschaltet, was ein unüberhörbares Klacken beim Aktivieren bestätigt. Durch Druck auf den Regler 8 kommt man in das Einstellmenü und kann damit die Grundeinstellungen vornehmen. Auf der rechten Seite der Vorderseite befindet sich der Ein-Ausschalter des 8M. Die Mikrofoneingänge sind als Kombibuchsen ausgeführt, die Ausgänge lediglich als 6,3mm Klinkenbuchsen.
Dank der Weboberfläche lässt sich das 8M wie bereits erwähnt sehr komfortabel konfigurieren. Hat man sich mit der Oberfläche einige Zeit beschäftigt, geht alles locker und intuitiv von der Hand. Allerdings benötigt man einige Einarbeitungszei,t da das Interface nicht zuletzt durch die Mixingsektion sehr umfangreich ist. Leider ist das Interface nicht für Touchdisplays optimiert, manche Schalter und Regler sind zu klein und lassen sich auf einem Tablet mit reiner Touchbedienung nicht benutzen. Um die Konfiguration zu verkürzen gibt es bereits ab Werk einige fertige Presets. Nutzt man das Interface als reines Audiointerface und benötigt keine Mixingsektion wählt man das Preset "Audiointerface" und kann sofort loslegen. Will man das 8M als Mixer verwenden, gibt es auch hier ein passendes Preset. Was wäre ein Interface mit Mixerfunktion ohne Effekte. Es gibt einen Highpassfilter, einen EQ, Kompressor, ein Gate und einen Hall. Sämtliche Effekte, Auxwege usw. lassen sich über das Interface ein- oder ausschalten. Benötigt man eine Funktion nicht, ist es sinnvoll diese zu deaktivieren, da die Oberfläche dann übersichtlicher bleibt. Die Effekte sind allerdings nur bis zu einer Samplingrate von 96kHz zu verwenden. Bei höheren Samplingraten deaktiviet das Interface die Effekte, ebenfalls halbiert sich die Kanalzahl der Digitaleneingänge bei Verwendung von Samplingfrequenzen ab 88,2kHz.
Im 8M verrichten Sabre32 Ultra-Wandler von ESS ihren Dienst, diese zählen derzeit zum Besten was der Markt zu bieten hat. Die Klangqualität der Preamps ist hervorragend. Die Aufnahmen klingen frisch, obertonreich, transparent und haben einen warmen edlen analogen Grundcharakter. In keiner Weise steril oder kühl. MOTU hat einiges richtig gemacht und den Sound im Vergleich zu den Vorgängern um einiges aufpoliert. Die internen Effekte klingen ebenfalls hervorragend, wenn auch der integrierte Hall einen leicht metallisch anmutenden Klang vermittelt und für den Studioeinsatz nicht immer die richtige Wahl ist. Die Latenz des 8M könnte besser nicht sein, mit einer Verzögerung von lediglich 2ms bei einer Samplingrate von 48khz und 64Samples sollte es was die Geschwindigkeit betrifft keine Probleme geben.
>>>Audiogerätebestenliste<<<
Fazit:
Das 8M von MOTU ist ein hervorragendes Audiointerface, das durch einen riesigen Funktionsumfang und einen überragenden Klang von der ersten Sekunde an überzeugt. Die Möglichkeit das Interface komfortabel über jeden Webbrowser bedienen zu können, sowie die hochwertigen internen Effekte tragen ihren Teil dazu bei. Es zählt zur absoluten Spitzenklasse und somit zu den besten Audiointerface auf dem Markt. Der Preis von ca. 1700€ (Straßenpreis, Stand 29.12.2015) ist in jedem Fall gerechtfertigt.
Tester: Tobias Brandl
Vielen Dank an Klemm-Music für die Bereitstellung des Audiointerface.