Technische Infos: Decke: Adirondack-Fichte AAAA
Korpus: Ost-Indischer Palisander
Korpusgröße: Dreadnought Hals: Mahagoni
Griffbrett: Ebenholz
Mensur: 650 mm
Mechaniken: Schaller, offen, Vintage
Saiten: Elixir Phosphor Bronze Nanoweb Light Strings
Sattelbreite: 46,5mm, 12.Bund 56,5mm
Sattelmaterial: Knochen
Stegeinlage: Knochen
Steg: Ebenholz
Bindings: Ahorn Schalllochrosette: Holz, Herringbone
Finish: Nitrocelluloselack, Decke zusätzlich Schellack(French Polish)
Saitenlage: 12. Bund 2,2mm
Hals-Korpus Übergang: 14.Bund Koffer: Holz
Garantiezeit: 3 Jahre |
Für die handkalibrierte dünne und stark gewölbte Decke wurde Adirondack-Fichte in höchster Güte (AAAA) verwendet. Keine Angst! Trotz der dünnen Decke machen die 3-teilig laminierten Deckenleisten das Instrument extrem stabil. Die Maserung ist der Holzart entsprechend eher ungleichmäßig und eher breit-gemasert. Der ebenfalls gewölbte Boden, sowie die Zargen bestehen aus ostindischem Palisander. Der einteilige Hals aus Mahagoni. Die Bindings sind aus Ahorn, wie auch der eingelegte Mittelspan. Im Gegensatz zu den meisten anderen Larson Modellen, die ein Schalllochbinding aus Kunststoff besitzen, gibt es dies auch bei der Euphonon, allerdings nicht aus Kunststoff, sondern (wie auch die anderen Bindings an diesem Instrument) aus Ahorn. Bis auf das Fischgrätenmuster um das Schallloch, sowie die florale Perlmut Einlage auf der Kopfplatte, ist das Instrument sich selbst treu und verzichtet ansonsten auf jeglichen Schnick-Schnack. Nichts desto trotz sieht das Instrument traumhaft aus, was nicht zuletzt dem Aging zu verdanken ist. Lackiert wurde das Instrument mit Nitrolack und die Decke zusätzlich mit einer dünnen Schellackschicht (French Polish) veredelt. Die kreisrunden Streifen, die durch die Verwendung des Grundierballen entstehen, sind wunderbar zu erkennen, wenn man das Instrument schräg in das Licht hält. Als Hardware kommen verchromte Vintage Mechaniken von Schaller zum Einsatz, die perfekt zum restlichen gealterten Instrument passen. Das Griffbrett besteht aus Ebenholz.
Verarbeitungstechnisch gibt es weder außen noch im Inneren der Gitarre bis auf ein paar übrig gebliebenen Leimreste nichts zu bemängeln. Die Reifchen sind nicht, wie man sie gewöhnlich kennt, aus einzelnen kleinen Klötzchen, sondern komplett einteilig aus Fichte und ähneln eher den Reifchen, wie man sie von Geigen her kennt. Die gesamte Konstruktion wirkt sehr stabil, angefangen von den massiven Balken bis zu den großdimensionierten Leisten an den Zargen. Die Bundstäbe sind, wie es bei Instrumenten dieser Zeit üblich war, sehr niedrig geschliffen und perfekt bearbeitet und poliert. Einen Gurtbefestigungspin gibt es leider nicht, weder am Korpus noch am Halsansatz. Zum Verstellen der Halskrümmung gibt es im Schallloch eine kleine Imbusschraube, der passende Schlüssel wird mitgeliefert, in diesem Fall war eine Veränderung der Krümmung aber nicht nötig, ebenso wenig die Veränderung der Saitenhöhe, die mit 2,2mm auf der tiefen E-Saite am 12. Bund perfekt eingestellt ist.
Die Gitarre ist beim Anspielen des ersten Akkordes sofort da, und das mit einer Lautstärke, die alles was ich bis jetzt gehört habe in den Schatten stellt. Dazu kommen diese funkelnden, obertonreichen von der H- und E-Saite ausgehenden Klänge, die man von Dreadnoughts so nicht gewohnt ist. Die Ansprache ist bis in die obersten Lagen hervorragend. Die Präsenz dieses Instruments ist nicht in Worte zu fassen. Egal ob beim Fingerstyle oder Strumming, die Gitarre ist für jedes erdenkliche Spiel bestens geeignet. Durch den großen Korpus hat sie genügend Körper, sowie ein wunderbar lang anhaltendes, fast Hall-ähnliches Sustain, dazu gesellt sich ein wohltuend warmer und seidiger Klang. Selbst bei härtesten Anschlägen geht dieses Instrument nicht in die Knie und hält unheimlich viel Druck aus. Von leisen Singlenotes bis zu lauten Powerchords, dies alles lässt dieses Instrument was die Dynamik betrifft, sehr differenziert zu. Die Bässe sind im direkten Vergleich mit anderen Dreadnought eher dezent und dem restlichen Klangbild perfekt angepasst. Meine ersten Bedenken mit dem „V“ Profil des Halses sind absolut unbegründet, eher das Gegenteil ist der Fall. Durch den V-Shape findet der Daumen immer eine entspannte Position. Das Instrument lässt sich sehr unbeschwert spielen, was den perfekt abgerichteten niedrigen Bünden und der gut eingestellten Saitenhöhe zu verdanken ist. Dazu kommt die für mich ideale weite Sattelbreite von 46,5mm, da ist auch für schwierigste Griffe genügend Platz. Dies ist mit Abstand die beste Dreadnought, wenn nicht sogar beste Gitarre die ich bis jetzt in den Händen hatte.
Fazit:
Die Euphonon 1934 D ist eine wunderbare Gitarre, angefangen von der Optik durch das künstliche Aging, über die saubere Verarbeitung bis zum nicht in Worte zu fassenden Klang. Diese Gitarre gehört sicherlich zu den besten überhaupt. Sie muss man einfach gespielt haben um sich eine Vorstellung über diesen Klang und seinen unverwechselbaren Charakter, sei es klanglich wie optisch, machen zu können. Zugegeben, die Euphonon ist mit seinen 4590€ wahrlich kein Schnäppchen, von der Gegenleistung aber jeden Cent wert. Wer eine Gitarre für´s Leben sucht, ist mit diesem Instrument in jeder Hinsicht, bestens bedient. Eine absolute Empfehlung. Unbedingt Probespielen!
Für ein Klangbeispiel der Gitarre bitte klicken (Tobias Brandl - Ausklang)
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Vielen Dank an Christian Götz von i-musicnetwork für die Bereitstellung der Gitarre.