Technische Daten:
Transducer type |
True electrostatic |
Diaphragm's active diameter |
27 mm |
Frequency range |
20 Hz to 20 kHz |
Polar pattern |
cardioid |
Output impedance |
50 ohms |
Sensitivity at 1000 Hz into 1000 ohms load |
24 mV/Pa |
S/N Ratio CCIR 468-3 weighted |
76 dB |
S/N Ratio DIN/IEC 651 A-weighted |
87 dB-A |
Equivalent noise level DIN/IEC A-weighted |
7 dB-A |
Maximum SPL for 0.5% THD at 1000 ohm load |
134 dB |
Dynamic range of the internal preamplifier |
127 dB |
Output connector |
3-pin XLR male |
Dimensions |
225 mm x 60/42 mm |
Weight |
450 g |
Beim Auspacken fallen sofort die 3 Sicherheitsschrauben am Mikrofonkorb auf, diese schützen die großdimensionierte 27mm Doppelmembrankapsel (VD27) vor einem Herausfallen aus seiner gummigelagerten Halterung. Diese sollten vor der ersten Inbetriebnahme in jedem Fall entfernt werden. Trotz der Doppelmembrankapsel verfügt das Maestro allerdings nur über Nierencharakteristik. Die hintere Membran ist lediglich passiv, sollte aber aus klanglicher Sicht Verbesserungen mit sich bringen. Die Verarbeitung der Kapsel, ist wie man durch den Einsprechkorb erkennen kann, hervorragend. Sie sieht bis auf die Größe einer CK12 Kapsel von AKG zum Verwechseln ähnlich, ebenso sind die Zuleitungen nicht mittig sondern außen am Messingring angebracht. Auch die restliche Verarbeitung des Mikrofons gibt bis auf eine Kleinigkeit, keinen Grund zur Beanstandung; lediglich der Einsprechkorb könnte besser verschraubt oder mit einer Nut versehen sein. Wer diesen nämlich um die eigene Achse dreht, riskiert ein Kappen der Kapselzuleitungen, so war bei unserem Testmodell die Einsprechrichtung auf der Rückseite, also nicht beim Violet Logo wie es sein sollte, sondern beim Typenschild. Für den Betrieb benötigt das Maestro wie jedes Kondensatormikrofon eine Phantomspannung von 48 Volt.
Die Ausstattung des Maestro ist eher puristisch, so gibt es weder einen Trittschallfilter noch eine Vordämpfung. Mit einer Dynamic von 134dB hält das Maestro aber einiges an Schalldruck aus. Der Frequenzbereich reicht von 20 bis 20.000 Herz, dieser sagt im Großen und Ganzen über den Klang des Mikros nicht viel aus, möchte es trotzdem vollständiger Weise erwähnt haben. Der Vorverstärker ist eine Class-A Schaltung, soll heißen, dass sich keine integrierten Schaltkreise im Signalweg befinden. Im Lieferumfang ist eine einfache Stativklemme, die das Mikrofon sicher hält, diese verfügt allerdings über keine Vibrationsisolierenden Elemente. Im Sortiment von Violet Design, gibt es für dieses Mikrofon aber eine dazugehörige Spinne, sowie Poppfilter, die man direkt am Mikrofonkorpus befestigen kann. Die Kapsel ist durch ihre Gummilagerung zwar entkoppelt, ersetzt aber selbstverständlich keine Spinne.
Das erste was beim einpegeln auffällt ist die traumhafte Stille. Der Ersatzgeräuschpegel von lediglich 7dB ist in jedem Fall vorbildlich, ebenso auch der hohe Ausgangspegel. Die folgenden Gesangsaufnahmen klingen spritzig mit einer hervorragenden Auflösung. Das Maestro verfügt über einen gewissen „larger then life“ Sound. Der Klang ist fett mit einer wunderbaren Wärme, wie man es eigentlich nur von Röhrenmikros kennt. Die Höhen sind etwas ausgeprägter und klingen insgesamt samtig/silbrig, in keiner Situation scharf oder zu spitz. Je nach Stimmefarbe macht es evtl. Sinn bei 7khz um einige dB abzusenken, damit die Stimme im Mix nicht zu dominant rüber kommt. Akustikgitarren profitieren allerdings von den glitzernden Höhen und hauchen eher dumpf klingenden Instrumente neues Leben ein. Den edlen luftigen Charakter wie man ihn von Edelmikrofonen kennt, besitzt das Maestro allerdings nicht, dies verlangt bei diesem Preis allerdings auch niemand. Definitiv ist das Maestro das günstigste Mikrofon in der Spitzenklasse und erfüllt alle Anforderungen eines professionelles Studioalltags in beachtenswerter und unterstüzenden Weise. Es ist für sämtliche Einsatzzwecke bestens geeignet.
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Fazit
Mit dem Maestro beweist Violet Design das ein gutes Großmembranmikro nicht teuer sein muss. Im Test ließ die Verarbeitung und das wunderbar warme und frische Klangbild nichts zu wünschen übrig. Das Preis/Leistungsverhältnis könnte hier nicht besser sein. Das Maestro ist ein guter Allrounder und macht nicht nur bei Gesang, sondern auch bei akustischen Instrumenten eine hervorragende Figur. In den richtigen Händen hat es genügend Potenzial für klanglich hochwertige Aufnahmen. Es unterstützt in beachtenswerter Weise und stellt sich der Studioarbeit in keiner Situation in den Weg. Vorausgesetzt ist natürlich, die richtige Signalkette ist vorhanden. Der Preis von ca. 500€ (Straßenpreis 15.08.2015) ist für das Gebotete in jeder Hinsicht angemessen. Das Maestro verdient somit eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.
Tester: Tobias Brandl
Vielen Dank an Christopher Hans von Tomeso für die Bereitstellung des Mikrofons